Stoizismus: Weisheiten und Tugenden wie Gelassenheit, Inspiration und Zitate der Stoa, prÀsentiert auf Stay-Stoic.

đŸȘž Gefangen in meinen Befindlichkeiten?

Was die Stoa ĂŒber das Drama unserer Tageslaunen lehrt – und wie man trotzdem nicht zum Zyniker wird.

Was die Stoa ĂŒber Tageslaunen und Affekte lehrt – ein nĂŒchterner Blick auf das GefĂŒhlstheater im Alltag.

Innere ZustÀnde: Viel LÀrm um wenig?

Es gibt Tage, da steht man auf und alles ist schief. Die Socken zwicken, die Nachrichten sind zu laut, der Kaffee schmeckt nach Krise. Diagnose? Voll und ganz im eigenen Befindlichkeitsmodus gefangen. Und ja – das klingt nach Luxusproblem. Die Stoa, diese altgediente Werkstatt der Seelenhygiene, wĂŒrde dazu wohl sagen:

„Was du fĂŒhlst, bist nicht du. Es ist nur ein Wetter.“

(Und nein, sie wĂŒrden es nicht posten – sie lebten es einfach.)

Wenn das GefĂŒhl das Steuer ĂŒbernimmt

„Befindlichkeit“ ist kein medizinischer Zustand, sondern ein narrativer Reflex. Wir erzĂ€hlen uns selbst Geschichten ĂŒber das, was wir gerade empfinden – und verwechseln das gern mit Wahrheit. Epiktet hĂ€tte das nicht ernst genommen. Er hĂ€tte gelĂ€chelt und gefragt:

„Du sagst, du fĂŒhlst dich mies. Und nun? Was hat das mit der Sache selbst zu tun?“

Seine Pointe: Affekte sind keine Argumente. Und: Man darf sie haben – man muss ihnen nur nicht gehorchen.

Stoisches Reset: Zwischen Wetterbericht und Selbstbild

Die alten Stoiker unterschieden zwischen der ersten Bewegung (die spontane Reaktion) und dem Urteil darĂŒber. Heißt: Die Wut, die in dir aufsteigt, ist nicht das Problem – dein Kommentar dazu ist es. Deine Befindlichkeit ist wie ein Nebel: real, aber nicht solide.

Und wie reagiert man auf Nebel? Man fÀhrt langsamer, nicht panischer.

Handeln im Nebel – oder: Warum Marcus Aurelius keine Laune hatte

Gelassenheit ist kein GefĂŒhl. Sie ist eine Praxis. Marcus Aurelius schrieb seine SelbstgesprĂ€che nicht als philosophische Pose, sondern als tĂ€gliches Update gegen die Nebelmaschine im Kopf. Er wusste: GefĂŒhle kommen. Und gehen. Aber dein Handeln bleibt.

Befindlichkeiten als Trainingslager

Statt sie wegzudrĂŒcken oder auszuleben, kann man seine Befindlichkeiten auch als Trainingsimpuls betrachten. Eine Einladung zur Unterscheidung: Was ist Stimmung – und was ist Substanz?

Praktische Impulse

  • Frage dich: Was genau fĂŒhle ich – und was denke ich darĂŒber?
  • Mini-Stopp: Einmal durchatmen, dann erst bewerten.
  • LĂ€cheln ĂŒben: Auch ĂŒber sich selbst – gerade, wenn’s schwer fĂ€llt.
  • Notiere: Was du gerade brauchst – und was du nur willst.

(Und wenn der Kaffee wieder nach Krise schmeckt: einfach Tee machen.)

Emotions-Design: Warum wir unsere Launen oft inszenieren

Wir halten unsere Stimmung fĂŒr ein Innenwetter – doch oft ist sie auch ein sozialer Auftritt. Der genervte Blick im Meeting, das dramatisch geformte Seufzen am FrĂŒhstĂŒckstisch, die subtile Augenbraue im Fahrstuhl: Alles kleine Performances. Nicht falsch – aber aufschlussreich.

Die Stoa hĂ€tte gefragt: Wem willst du das zeigen – und warum? In der Inszenierung liegt ein versteckter Hebel: Wer auffĂŒhrt, kann auch abbrechen. Und wer seine Rolle erkennt, kann neu besetzen.

Wetterbericht fĂŒrs Ich: Eine Tagesinventur in drei Fragen

Statt in Launen unterzugehen, lohnt ein kurzer innerer Check-in. Drei Fragen reichen oft schon, um den Nebel zu lichten:

  1. Was fĂŒhle ich gerade – körperlich, emotional?
  2. Was lĂ€uft gerade ab – objektiv?
  3. Was wÀre jetzt mein kleinstmögliches gutes Handeln?

(Bonusfrage fĂŒr Fortgeschrittene: Und was davon ist eigentlich mein Problem?)

Bitte beachten

Die Inhalte dieses Beitrags dienen ausschließlich informativen und inspirativen Zwecken. Sie stellen keine persönliche, psychologische oder medizinische Beratung dar. FĂŒr individuelle Anliegen konsultiere bitte einen Experten. Mehr dazu unter: Haftungsausschluss.

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